„Siegel des Propheten“ Gemeinnützigkeit verweigert

Die Gruppierung „Siegel des Propheten“ ist ein salafistisches Netzwerk, das in einigen Städten Straßen-Missionierung ähnlich LIES! betreibt. Hauptsächliche Aktionsorte sind Düsseldorf und Bremen. Der Begründer ist Erol Selmani, der vorher für LIES! aktiv war. Verteilt wird neben der Koran-Übersetzung von Bubenheim eine Mohammed-Biographie.

 

 

In dem Video verliest Erol Selmani die Begründung, mit der die Gemeinnützigkeit verweigert wird (ab 3:15). Interessant ist in diesem Bescheid, dass diese Verweigerung mit dem Hinweis auf LIES! begründet wird. Weiterhin bemerkenswert ist die Begrifflichkeit, mit der von dem LIES!-Netzwerk gesprochen wird.

Zum ersten Mal wird für die Aktionsstände von LIES! eine Bezeichnung aus dem Wirtschaftsleben verwendet, die wohl einer korrekten Einstufung entspricht: „ähnlich einem Franchise-System“. WIE ähnlich, ist sicher gegenwärtig Gegenstand intensiver behördlicher Prüfung.
Lies! ist seit letzten September eine GmbH. Die amtliche Einstufung einer lokal selbständigen Untergruppe als Franchise-Nehmer-ähnlich und Abou Nagies GmbH als Franchise-Unternehmen-ähnlich dürfte den tatsächlichen Verhältnissen sehr nahe kommen. Die Nachahmung eines erfolgreichen Schneeballsystems oder Franchise-Unternehmens ist aus vielen Bereichen des Wirtschaftslebens bekannt. Nur so sind auch die anfangs erbitterten Debatten zu erklären, die zwischen Nagie und Sermani liefen. Ginge es tatsächlich nur um Dawa, wäre dies nicht zu erklären. Dann wäre es völlig belanglos, wer die Dawa macht. Geht es auch um Geld, wird Konkurrenz ganz banal die Konkurrenz um Geld.

Gemeinnützig ist das wohl kaum. Die Begründung des Finanzamtes Düsseldorf ist zwar rechtlich ambitioniert, aber da muss man sicher weiteres abwarten.

Der riesige Stand von „Siegel des Propheten“ in Hamburg:

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