Frankfurt: Mädelsache

Über einige (auch) städtischen Projekte, die vom Integrationsdezernat nicht genannt werden, weil sie vielleicht diesem nicht bekannt sind oder weil man sie nicht so an die große Glocke hängen mag, war schon berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/02/04/ein-sofa-fuer-die-gegengesellschaft/

Aktuell soll in einer seit Jahren bekannten Problem-Moschee, die der Muslimbruderschaft zugerechnet werden kann, ein Selbstverteidigungskurs angeboten werden:

 

Zum Islamischen Zentrum Frankfurt:

Der IGD sind bundesweit verschiedene Moscheegemeinden und sogenannte Islamische Zentren zuzuordnen, die formal von ihr unabhängig sind. In Hessen befinden sich solche Zentren unter anderem in Frankfurt am Main und Marburg.

https://lfv.hessen.de/sites/lfv.hessen.de/files/Bericht2012/static/node147.htm

Was genau soll der Sinn dieser Maßnahme sein?

Gewaltprävention?
Was bei abkippenden Jugendlichen gut ist (z.B. Boxtraining*) kann bei Frauen nicht schlecht sein?
Kontakt halten?
An der Ideologie arbeitet man ja mit diesem Ansatz auch nicht.
Man gibt so auch ein völlig falsches Signal in die Gemeinde: Schaut mal, wir nehmen den Verfassungsschutz nicht ernst, macht euch also keine Sorgen, ihr Lieben, Wiesbaden ist weit!

Man stelle sich das mal bei anderen Extremismusformen vor:

Bezahlte (!), d.h. für die Teilnehmerinnen kostenlose Selbstverteidigung bei Scientology in der Kaiserstraße unter Wahrung der Thetan-Selbstbetrachtung oder in dem Szenetreff von Fascho-Sympatisantinnen zur Mukke von einer Rechtsrock-Band. Da käme Froide auf**. Das wäre – zu Recht – völlig undenkbar.

Bei Damen, die in eine überregional bekannte islamistische Moschee gehen, da geht was. Fördern und Fordern. Es gibt manchmal Handlungen, da kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus.

Wer berät das Internationale Familienzentrum? Das AmkA? Die Fachleute, die die neue Integrationsdezernentin befragen wollte, weil die Stellungnahme vom Landesamt für Verfassungsschutz letztens nicht „gut genug“ war, zumindest nicht ohne „politische Bewertung“?

„Stadt trotzt Verfassungsschutz […]Wir nehmen die Berichterstattung sehr ernst, aber wir wollen uns ein eigenes Bild machen.“ Dafür werde man die „Fachleute in unserem Amt befragen, zudem haben wir bereits einen Termin mit Vertretern der zuständigen Sicherheitsbehörden vereinbart.“ Es sei nunmal Aufgabe der Politik, deren Erkenntnisse zu bewerten. „Und dafür brauchen wir mehr Detailinformationen als wir sie den öffentlichen Verlautbarungen entnehmen konnten“, so Pasternack.

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Frankfurt-bleibt-bei-Kuschelkurs-mit-umstrittenem-Islam-Verband;art675,2195222

Ach.

Man könnte wirklich meinen, die Warnungen aus Wiesbaden werden lediglich auf eine Ehrenrunde ins AmkA geschickt, wo sie dann – hoppala! – irgendwie im Papierkorb landen. Es gibt auch sehr viel unfeinere Umschreibungen für den Vorgang.

Das funktioniert natürlich nur, so lange das der Oberbürgermeister als Oberhaupt der Stadtregierung und das hessische Innenministerium als Aufsicht über die Stadt Frankfurt das mitmachen. Die könnten mal einen Donnerkeil nach HGO werfen. Wollen sie auch?

All diese lassen sich nämlich von einzelnen Sachbearbeitern im AmkA und einem AmkA-Leiter, der das billigt (wohl auf Geheiß, wessen?), vorführen. Der Rat der Religionen z.B. scheint da mehr Einfluß zu haben auf die „politische Bewertung“ als die Fachleute aus Wiesbaden.

So kommt es dann, das Frauen aus dem Muslimbruder-Spektrum solche Angebote kriegen***.

.

 

* Wobei das unter ganz anderen Randbedingungen erfolgt: Training gibt es da nämlich nur, wenn sich die Jugendlichen dem Konzept unterordnen, also die Regeln einhalten, für die Schule arbeiten etc. Das gibt es nicht IN der Moschee und nicht unter deren Regelwerk. Zumindest ist mir „Boxen in der Moschee“ nicht bekannt.

** Da Ironie von manchen meiner Leser vielleicht nicht verstanden wird: Ich benutze diese Wendung hier, weil sie zum vorherigen Satz passt (rechter Slang, den ich halt teilweise kenne, da ich mich früher auch mit diesen Herrschaften auseinandergesetzt habe. Ist aber länger her). Den benutze ich nicht, weil das meine übliche Diktion oder gar Haltung wäre, wie man einigen jüngeren Lesern ja immer dazu erklären muss, die es mit dem verstehenden Lesen nicht so haben. Das ist hier also STILMITTEL, um den vorherigen Satz zu betonen, nicht Ausdruck meiner Nähe oder Billigung von irgendwas, liebe Genossen.

*** Sogar darüber könnte man ja noch reden – aber nicht auf diesem Terrain. Das ist positive Verstärkung problematischer Abgrenzung.
Um es völlig klar zu machen: Ich stelle mich vor JEDE Frau, die z.B. alleine wegen ihres Kopftuchs aufgrund einer pauschalen Abwertung angemacht oder bedroht wird. Das aber hat mit der hiesigen Kritik nichts zu tun. Die richtet sich v.a. an die Stadt Frankfurt.

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